12.01.2024

Komplexität kreativ und kollaborativ meistern

ERLEBENSRÄUME FÜR FUTURE SKILLS GESTALTEN

Damit Lernende in wandelnden Zeiten zu Gestaltern werden können, brauchen sie neben fachlichen Kenntnissen vor allem Fähigkeiten wie Kreativität, Kollaboration und kritisches Denken. Im Bildungsbereich zeichnet sich daher ein Wandel vom Wissens- zum Kompetenzerwerb ab. Das fordert neue Räume, in denen diese Kompetenzen gestärkt werden können – doch wie sehen diese aus?

Vom Wissens- zum Kompetenzerwerb

Schon immer war es eine Herausforderung unsere Welt zu verstehen und heute ganz besonders. Aufgrund von Entwicklungen wie der Globalisierung, Klimawandel und Automatisierung ist immer mehr in Bewegung und alles scheint mit allem verbunden. Das schlägt sich auch im Bildungsplan nieder: Wie lassen sich die Dimensionen der Globalisierung politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich, ökologisch charakterisieren? Und welchen Einfluss hat der Mensch mit fossilen Brennstoffen auf den Kohlenstoffkreislauf? Um diese Komplexitäten zu begreifen, fundierte Entscheidungen zu treffen und krisensicher zu handeln, benötigt die Generation der Zukunft neben Wissen und Werten eine ebenso komplexe Mischung an besonderen Fähigkeiten – den sogenannten „Future Skills“ (auch: Zukunftskompetenzen oder 21st Century Skills). Welche Future Skills gibt es und was bewirken sie?

Mit Future Skills Komplexität meistern

Für das Entwickeln innovativer und nachhaltiger Lösungen sind vor allem kreativer Einfallsreichtum, prototypisches und gemeinsames Arbeiten sowie der Umgang mit analogen und digitalen Medien wertvolle Kompetenzerweiterungen. Fähigkeiten wie wertschätzende Kommunikation, Empathie und Verantwortungsgefühl beflügeln das Zusammenleben und -arbeiten von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen erst so richtig. Und eine achtsame Lebens- und Lernweise führt langsam aber sicher zu einer liebevollen Haltung sich selbst und der Welt gegenüber.

Um diese Future Skills in ihrer Fülle im Unterricht zu fördern, sind aktive Lernformen wie selbstbestimmtes, forschendes und kooperatives Lernen gefragt – zum Beispiel hitziges Debattieren, Upcyceln von Kleidern während klassenübergreifender Nachhaltigkeitswochen oder auch: Meditation.

Wie ist also ein Raum gestaltet, der aktive Lernerfahrungen ermöglicht?

Vielseitige Erlebensräume für Future Skills gestalten

Im Lernraum schlummern ungeahnte Kräfte, die Lernende gezielt beim Kompetenzerwerb unterstützen können. Folgende Gestaltungsideen zeigen, wie diese für die Future Skills Kreativität, Kommunikation, Kollaboration und Achtsamkeit freigesetzt werden können.

Kreativität

Neu denken und Originelles schaffen bedeutet die Future Skill Kreativität. Dies gelingt vor allem beim Experimentieren, Werkeln oder Kombinieren von Gegensätzlichem. Und ja, auch beim Fehlermachen und Langweilen. Ein Raum, der dieses Lernen unterstützt, steckt voller inspirierender Impulse, die das assoziative Denken anregen und zum Machen auffordern. Während Rot- und Orangetöne, gedimmtes Licht und runde Formen den kreativen Entwicklergeist anregen, helfen unterschiedlichste analoge und digitale Medien beim Ausleben der Kreativität. Wertvoll sind deshalb robuste Arbeitstische, an denen gewerkelt und gereifte Gedanken mit Modellen greifbar gemacht werden können. Makerspaces, Labore und Werkstätten sind Paradebeispiele für solch schöpferische Erlebensräume.

Lernraum als Kreativwerkstatt

Kommunikation

Sich auf fachlicher wie auch persönlicher Ebene mitteilen zu können, ist eine weitere Fähigkeit, die vor allem das Zusammenleben erleichtert. Diese dafür benötigten Orte der Begegnung ermöglichen bequeme Sitzlandschaften, die zu unterschiedlichen Sitzpositionen einladen, und Fußrastenstühle, die Lernende auf Augenhöhe zusammenkommen lassen.

Auf erhöhten Freiflächen mit Tafeln oder digitalen Bildschirmen können Lernende Sicherheit im Präsentieren und Argumentieren gewinnen und das sitzende Publikum sich im aktiven Zuhören und Nachfragen üben.

Lernraum für soziale Interaktion mit Sitzlandschaft

Podium und „Zuschauerbereich“ für Begegnung und Kommunikation

Austausch unter Lernenden

 

Und um remote Kommunikation zu üben hilft eine mindestens ebenso kommunikative Teamarbeit zwischen elektrifizierten Lernmöbeln und digitalen Endgeräten.

Kollaboration

Für gemeinsame Lernerlebnisse braucht es vor allem einen schnellen und unkomplizierten Wechsel zwischen verschiedenen Gruppengrößen und Lernformen. Je nach Art der Zusammenarbeit – ob reger Austausch, gegenseitiges Helfen oder heiße Brainstorming-Session - bringen vor allem mobile und kompakte Lerntische diese Raumtransformation in Schwung. So werden Einzelarbeitsplätze zu Gruppenbereichen umstrukturiert oder ganze Flächen geräumt, um Freiraum für Sitzkreise zu schaffen. Arbeitsplätze, an denen den Lernenden verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten wie Whiteboards oder Pinnwände zur Wahl stehen, unterstützen die Kommunikation. Und um kollaboratives Lernen auch außerhalb des Klassenraums zu leben, kommt Mobiliar zum Einsatz, das Gruppen geschickt in den zur Verfügung stehenden Lernumgebungen verteilt – so auch im Flur und außerhalb des Lerngebäudes.

Achtsamkeit

Kreativität kann vor allem dann sprudeln und Kollaboration harmonisch stattfinden, wenn Geist und Körper liebevoll gepflegt werden. Deshalb ist auch die Achtsamkeit ein wichtiger Bestandteil der Future Skills. Räume voller Wärme und Behaglichkeit helfen dabei, sich wohlzufühlen, den Fokus auf die eigenen Bedürfnisse zu lenken und Stress behutsam gehen zu lassen.

Um beispielsweise ihrem inneren Bewegungsdrang nachgehen zu können, stehen für Lernende ergonomische und elastische Schulstühle, höhenverstellbare Tische oder Polsterelemente in verschiedenen Höhen bereit. Und im Schutze abgeschirmter Rückzugsinseln und behaglicher Lernplätze lässt es sich in Ruhe innehalten und durchatmen.

Ruhe kehrt auch ein, wenn die vielfältigen Lernimpulse immer einen bestimmten Platz haben. Außerdem können Lernende so ganz natürlich den achtsamen Umgang mit ihren Lernmaterialien üben. Für diese hilfreiche Struktur und Ordnung sind ausreichend Ablageflächen und Stauraum eine Wohltat.

Wohlfühlraum mit gemütlichen Sitzsäcken

Viele Möglichkeiten zur Gestaltung eines aktiven Erlebensraum stecken also bereits in Funktionen der Lernmöbel – ob Stühle, die auf Augenhöhe bringen, oder Whiteboards, die Ideen entwickeln lassen. Damit nimmt die Raumgestaltung eine Schlüsselrolle beim Fördern der Future Skills ein; und Lernmöbel werden zu treuen Begleitern der Lernenden in wandelnden Zeiten.

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